Regionalbauernverband RBV Döbeln – Oschatz e. V.
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27.01.2011

Herkunft des Dioxins geklärt

Der Fetthersteller Harles & Jentzsch soll regelmäßig und in größerem Ausmaß dioxinbelastete Fettsäuren gemischt und ausgeliefert haben als bislang bekannt, meldet die Berliner Zeitung. Die Herkunft des Dioxins ist inzwischen geklärt.


Die "Berliner Zeitung" berichtet in ihrer Freitagsausgabe von Messergebnissen des Niedersächsischen Landesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit, wonach bislang 153 Proben unterschiedlicher Fettlieferungen von Harles & Jentzsch an niedersächsische Futtermittelunternehmer ausgewertet wurden.


Jede Probe stehe für eine bestimmte Mischung des Herstellers, die tonnenweise das Werk verlassen haben könne. In 92 der Proben sei eine Überschreitung des zulässigen Dioxingrenzwertes festgestellt worden. Die Bandbreite der Messungen reiche von leichten Grenzwertüberschreitungen bis zur fast 100-fachen Menge des Erlaubten. Es gebe fast keine Lieferung, die denselben Dioxinwert aufweist.

Vermutlich erhielt jeder Käufer eine anders gepanschte Dioxinfettbrühe


Die Messergebnisse legten laut Experten nahe, dass jeder Käufer eine anders gepanschte Dioxinfettbrühe erhielt, so die Zeitung. Die große Bandbreite der Mischungen deute auf vorsätzliche Vermengungen unterschiedlich belasteter Fette hin. Alle Proben stammen aus der Zeit vom 11. November bis zum 13. Dezember. Die Behörden schätzen, dass die Firma in diesem Zeitraum 2.482 Tonnen Futtermischfette hergestellte.

20 niedersächsische Futtermittelhersteller wurden beliefert

Der schleswig-holsteinische Fetthersteller Harles & Jentzsch hat nach Informationen der "Berliner Zeitung" (Freitag) offenbar regelmäßig und in viel größerem Ausmaß dioxinbelastete Fettsäuren gemischt und ausgeliefert als bislang bekannt. Diese Mischungen wurden an 20 niedersächsische Futtermittelunternehmer geliefert, die daraus verschiedene Arten von Tierfutter herstellten. Für Niedersachsen ergäbe das schätzungsweise eine Futtermittelmenge von 25 000 bis 125 000 Tonnen, die auf diese Weise in den Trögen und damit in der Nahrungskette gelandet sein könnten.

Niedersächsisches Landwirtschaftsministerium dementiert neue Erkenntnisse

Gerd Hahne, der Sprecher des niedersächsischen Landwirtschaftsministerium erklärte jedoch vor kurzem, dass die Meldung, dass mehr Futterfettlieferungen von der Firma ausgeliefert worden seien als bisher bekannt sei "nicht dem Kenntnisstand der Behörden in Niedersachsen entspricht. Es liegen auch keine Hinweise vor. Das Ministerium hat alle Untersuchungsergebnisse, die in Niedersachsen für die Risikobewertung von Futtermitteln vorliegen, veröffentlicht. Dafür werden alle von Harles & Jentzsch gelieferten einzelnen Futterfettlieferungen chargenweise untersucht. Die Menge an Futterfett (2.400 kg) und der Zeitraum, an denen die Lieferungen stattfanden, ändern sich dadurch nicht."

Dioxinherkunft geklärt

Staatliche Lebensmittelchemiker in Münster haben die Quelle für das in Tierfutter entdeckte Dioxin gefunden. "Mit einer hohen Wahrscheinlichkeit stammt das Dioxin aus Vorstoffen, die zur Biodieselproduktion dienen", sagte Nordrhein-Westfalens Landwirtschaftsminister Johannes Remmel (Grüne). Dabei würden Altfette wie Frittierfett gereinigt und destilliert. So seien die bislang unbekannten Dioxinmuster entstanden. Remmel bezog sich auf neue Untersuchungsergebnisse des Chemischen und Veterinäruntersuchungsamts (CVUA) in Münster. Das CVUA ist eines von fünf amtlichen Laboren in Deutschland, die in großem Stil auf Dioxin testen.

EU-Experten reisen Mittwoch an

Zur Unterstützung bei der Aufarbeitung des Dioxin-Skandals reist kommende Woche ein EU-Expertenteam nach Deutschland. Die Fachleute des Lebensmittel- und Veterinäramts wollen sich von Mittwoch an in Niedersachsen, Hamburg und Schleswig-Holstein ein Bild von der Situation machen, sagten EU-Diplomaten am Donnerstag in Brüssel. Der Besuch werde voraussichtlich maximal drei Tage dauern. (dpa)





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